Lieber Pius,

ehrlich gesagt dauerte es für mich eine halbe Ewigkeit, bis ich es geschafft habe dir diesen Text zu schreiben. Warum das so war? Ganz bestimmt nicht, weil mir nichts eingefallen ist. Doch, ehrlich gesagt könnte ich dir einen ganzen Roman schreiben.

Lange Zeit war nicht klar, ob du überhaupt reisen durftest. Lange Monate musste ich wirklich um dich kämpfen, dass du endlich reisen durftest. Deine Schwester hat es allen vor gemacht. Denn sie durfte bereits einige Monate vorher reisen.

Hier in Deutschland bist du angekommen und hast während der Fahrt hier her den lang gesuchten Reset-Knopf gedrückt. Unglaublich schnell konntest du dich einleben. Schnell hast du dich an mich geknüpft. Ich war dein sicherer Hafen! Trotzdem warst du ein unglaublich toller Hund.

Schnell hast du dich ins Rudel eingelebt, hast aber auch die Zeiten genossen, an denen wir alleine waren. Hier musstest du nicht teilen, sondern hattest die gesamte Aufmerksamkeit für dich.

Dann kam eine schreckliche Nachricht. Denn deine Schwester ist urplötzlich verstorben. Wir waren geschockt, denn sie hatte ein Traumleben, welches sie viel zu früh verlassen musste! Der Tod deiner Schwester war letztendlich dein Sprungbrett. Denn schon als du deine Reise nach Deutschland antreten durftest, haben die Adoptanten deiner Schwester immer mal wieder nach dir gefragt. Und als der Schock sich auch bei der Familie legte haben sie sich nochmal nach dir erkundigt. Denn klar war, Pia´s Platz wird von einem Galgo besetzt. Und wer käme da nicht besser infrage als du?!

Nach einem kurzen Telefonat wurde auch direkt der Besuchstermin für ein paar Tage später vereinbart. Eine harte Nacht für mich als dein Pflegefrauchen. Denn ehrlich gesagt wusste ich wo deine Reise hingeht und dieser wollte ich natürlich nicht im Wege stehen.

Die Familie kam und du hast sie sofort in deinen Bann gezogen. Einfach mit deiner schüchternen und fast ängstlichen Art. Beim Spaziergang durftest du dann deine neuen Kumpels kennen lernen. Und wir können sagen, das ist ein bunter Haufen. Denn deine neuen Kumpels bestehen aus 2 Doggen und einem Australian Shephard. Das sind zumindest die engen Kumpels. Dazu gibt es in deiner neuen Familie noch Graupapageien, Pferde und natürlich zu guter Letzt auch deine neuen Menschen. Schon während des Spaziergangs hast du super Kontakt zu der Tochter aufgenommen.

Nun kam die Entscheidung, die ich guten Gewissens treffen konnte. Du durftest direkt mitfahren. Deine neue Heimat wird leider Richtung Köln sein. Was bedeutet, dass man sich wohl so schnell nicht mehr sehen wird. Aber deine Menschen haben mir versprochen, viele Bilder und Videos zu schicken. Dies lindert meinen Abschiedsschmerz.

Lieber Pius, in unglaublich kurzer Zeit hast du uns allen gezeigt, dass es sich gelohnt hat für dich zu kämpfen! Du bist langsam aus deinem Schneckenhaus gekommen und wir sind uns sicher, dass du nun endgültig daraus hervor schlüpfen kannst! Von ganzem Herzen und auch mit ein paar Tränen in den Augen schreibe ich den Text und verabschiede mich von dir! Ich weiß, dass du nun endlich los leben kannst, und das bestärkt mich in meinem Tun!

Lieber Pius, es war mir eine Ehre, dich auf dem ersten großen Schritt in ein tolles Leben begleitet zu haben! Vielen lieben Dank für dein Vertrauen! Ganz sicher wirst du immer ein besonderer Pflegehund gewesen sein. Ich freue mich von dir in deinem neuen Leben zu hören!

In Liebe,

dein ehemaliges Pflegefrauchen!

 

Galgo Espanol

geb. 11/2018

ca. 66cm hoch

Verträglich mit: Rüden und Hündinnen

Katzen und Kinder bisher nicht getestet

 

Pius hatte, wir möchten fast sagen, das große Glück gehabt und befindet sich nun in Spanien in der Station. Dort angekommen ist er mit seiner Schwester gemeinsam. Beide waren sehr eingeschüchtert und hatten ziemliche Probleme sich einzufinden.

Nach und nach gelang ihnen es aber ganz gut. Doch wie man unschwer erkennen kann, haben beide ein enorm starkes Band zueinander. Trotzdem glauben wir, dass beide getrennt voneinander vermittelt werden können. Denn jeder von ihnen fühlt sich mittlerweile in seinem eigenen Rudel wohl.

Wie man ebenfalls unschwer erkennen kann, kamen Pius im Tierheim an und hatte ziemliche Wunden an seinem Körper. Ähnlich musste auch die Seele ausgesehen haben. Alle körperlichen Wunden sind mit der Pflege der Tierschützer vor Ort recht gut abgeheilt. Die seelischen Wunden brauchen durchaus noch etwas Zeit.

In seinem Rudel fühlt sich Pius wohl. Die anderen Hunden geben ihm Sicherheit und Vertrauen. Er kennt das Leben nur unter anderen Hunden. Daher würde er sich sicherlich freuen, wenn er eine Familie mit weiteren Hunden finden würde. Hunde, die ihn aufnehmen und die ihm die nötige Sicherheit geben, wenn er diese gerade nicht hat.

Dem Menschen gegenüber ist er durchaus noch etwas misstrauisch. Macht aber stetig Fortschritte. Daher würden wir uns auch für ihn Menschen wünschen, die mit großem Einfühlungsvermögen ihm gegenübertreten.

Wie Pius sich gegenüber Katzen verhält, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Doch dies kann sicher bei Bedarf im Tierheim getestet werden, um auch hier eine gesicherte Auskunft zu geben.

Lassen Sie gemeinsam mit Pius seine noch vorhandenen Wunden heilen?

 

Pius ist selbstverständlich bei Ausreise gechipt, geimpft, kastriert, registriert und vom Tierarzt durchgecheckt. Weiter wurde er auf die Mittelmeerkrankheiten getestet und bringt in sein neues Zuhause einen EU-Impfausweis mit.

 

Alle Bilder, die wir von Pius haben, haben wir Ihnen oben auf der Seite zu einer Diashow zusammengestellt. Nehmen Sie sich einfach die Zeit und schauen sich die Bilder an, oder klicken Sie auch gerne darauf, um sich das nächste Bild anzuschauen.